Die Bewahrung der Schöpfung – so lautet das Motto einer Gruppe der St.-Paulus-Kirchengemeinde in Langenhagen. Und die Gruppe trägt ganz praktisch dort zur Bewahrung der Schöpfung bei, wo sie die Möglichkeit dazu hat: Auf dem eigenen Gemeindegrundstück. Brutkästen für Mauersegler am weithin sichtbaren Kirchenturm, Überwinterungsquartiere für Igel und Fledermäuse, ganz viele heimische Stauden und Gehölze und die seltenen Nashornkäfer im Kompost – das sind nur ein paar Beispiele für das Umwelt- und Artenschutzengagement der Gemeinde.
Was uns von Hannover summt! besonders freut: Am Fuße des Kirchturms ist ein sehr großes und erfreulicherweise auch sehr bewohntes Insektenhotel installiert worden, dem anzusehen ist, dass seine Architekten viel von Wildbienen und ihren Bedürfnissen verstehen. Und es kommt noch besser: Derzeit entsteht am Fuße des Kirchturms ein Refugium für die vielen bodenbrütenden Wildbienen.
Zu den vielen Vögeln und Insekten, die auf dem Grundstück schon jetzt Lebensraum und Nahrung vorfinden, haben sich kürzlich sechs Honigbienenvölker von Hannover-summt!-Imker Hartmut Münch gesellt.
Hannover summt! freut sich über das Engagement der St.-Paulus-Kirchengemeinde, das ein tolles Beispiel dafür ist, wie ein Beitrag der Zivilgesellschaft zum Artenschutz aussehen kann. Denn im Grunde hat jeder, der über einen Garten verfügt, die Möglichkeit, Umweltschutz zu betreiben, ein Mini-Naturschutzgebiet zu gestalten und dabei viel über die Natur zu lernen.
Eines muss aber auch klar sein: Es reicht nicht aus, sich auf Herzblut-Projekte wie das in Langenhagen zu verlassen. Dafür braucht es einen klaren und beherzten Strukturwandel in der Landwirtschafts- und Umweltpolitik. Denn auch alle Gärten und Balkone Deutschlands zusammen werden nicht das schaffen, was Noah mit seiner Arche gelungen ist: Die Artenvielfalt erhalten.